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Nichelodeon: Il Gioco Del Silenzio (Review)
Artist: | Nichelodeon |
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Album: | Il Gioco Del Silenzio |
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Medium: | CD | |
Stil: | Avantgarde / Prog |
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Label: | Lizard | |
Spieldauer: | 78:50 | |
Erschienen: | 01.10.2010 | |
Website: | [Link] |
Die italienische Avantgarde war schon immer sehr präsent, doch NICHELODEON sind ein relativ neuer Vertreter ihrer Zunft. Ihr Debüt "Cinemanemico" erschien 2008 mit der Unterstützung von Musikern von YUGEN, die sich längst verabschiedet haben. Strippenzieher der Gruppe ist und bleibt Wunderstimme Claudio Milano, den wir schon anderswo bejubelt haben.
"Das Spiel der Stille", wie der Titel des Albums übersetzt lautet, wurde live im Studio eingespielt (vier Tracks fanden sich bereits auf dem ebenfalls impromptu umgesetzten Einstand) und in weiten Teilen improvisiert, doch seine schlüssige Anmutung insgesamt besticht. Das Kernsextett wurde um zahlreiche Gastmusiker erweitert, die im Sinne der Psychoakustik bisweilen so unwirkliche Klänge zu Gehör bringen ("Claustrofilia", der Chor in "Amanti In Guerra"), dass man geneigt ist, sie als eingebildet abzukanzeln.
"Fame" oder "Se" lassen die frühen, besonders düsteren VAN DER GRAAF GENERATOR anklingen, verwandelt sich am Ende jedoch in ein elegant meditarranes Stück, ohne dass Milano allerdings eine bemerkenswerte Melodie verbrochen hätte - anders in "Fiaba", das zudem ein traumschönes Klaviermotiv beinhaltet. "Malamore E La Luna" hingegen klingt tänzerisch - ganz ohne Rhythmusgruppe übrigens, denn NICHELODEON haben keinen Schlagzeuger - und zum Ende hin manisch finster, generell theatralisch wie vieles auf "Il Gioco Del Silenzio". Auf der anderen Seite stehen die fragmentarischen Geräuschkulissen mit narrativem Charakter, allen voran "Ombre Cinesi" oder das in sich zerrissene "Il Giardino Degli Altri", welches mit neun Minuten Spielzeit eines der Kernstücke des Albums darstellt.
"Lana Di Vetro" fungiert für sehr offene Ohren als Anspieltipp und verblüfft ob seines treibenden Charakters, eben ganz ohne Rhythmusgruppe. Das zweite Hauptstück "Ciò Che Rimane" steht am Ende, ist eine kleine dramatische Operette geworden und wird umso verständlicher, wenn man die im Booklet der CD übersetzten Texte zur Hand nimmt. So wird dieser Zweitling zu einem anhaltenden Gast im Abspielgerät wagemuter Prog-Fans. Die Live-DVD "Come Sta Annie" gibt es ebenso bei Milano zu erstehen.
FAZIT: Ein reichhaltiger Instrumentenpark aus elektrischen wie akustischen Instrumenten, bedient mit stilistischer Offenheit, wird bei NICHELODEON um assoziativ dichterische Lyrics erweitert. So empfehlen sich die Italiener vor allem Freunden von Kammer-Prog und RIO, und wem solche Termini auf den Sack gehen, der darf sich auch als Freund von METAMORFOSI bis HENRY COW angesprochen fühlen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fame
- Fiaba
- Claustrofilia
- Malamore E La Luna
- Amanti In Guerra
- Ombre Cinesi
- Apnea
- Il Giardino Degli Altri
- La Corsa Dei Trattori
- Se
- Lana Di Vetro
- Ciò Che Rimane
- Sonstige - Claudio Milano, Francesco Chiapperini, Andrea Illuminati, Andrea Murada, Max Pierini, Luca Pissavini, Lorenzo Sempio
- Cinemanemico (2008) - 11/15 Punkten
- Il Gioco Di Silenzio/ Come Sta Annie? (2010) - 11/15 Punkten
- Il Gioco Del Silenzio (2010) - 11/15 Punkten
- Bath Salts (2013) - 12/15 Punkten
- Incidenti – Lo schianto (2021) - 12/15 Punkten
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